Freitag, 5. Februar 2016

Skyliners



Habt ihr schon einmal versucht die Skyline einer Stadt zu fotografieren? Wenn nein, dann lasst euch eines gesagt sein: Die Bilder werden nie so, wie wir sie aus Zeitschriften, Bildbänden oder dem Internet kennen. Entweder man steht zu nah dran, das Licht passt nicht oder es ist schlicht ein Baum vor der Linse. Besonders nervig, wenn man es erst zu Hause bemerkt und ein erneuter Flug nach Manhattan vielleicht doch etwas teuer wäre. Damit so etwas in Zukunft nicht mehr passiert, bietet uns Hans im Glück mit Skyliners (Gabriele Bubola) nun die Möglichkeit, vorab etwas zu üben.

Denn bei Skyliners errichten wir gemeinsam Wolkenkratzer. Da aber jeder Spieler nur aus einer Richtung auf die entstehende Skyline blickt, sieht diese auch für jeden anders aus. Und ist damit auch für jeden Architekten verschieden viele Punkte wert.


Gemeinsames Bauen
Was mal irgendwann zu einer imposanten Skyline werden soll, besteht anfänglich aus nicht mehr als einem Raster aus 25 Feldern sowie einigen wenigen, kleinen Gebäuden und Parks. Genau das zu ändern ist unsere vorrangige Aufgabe. Und dazu bekommen wir einen Stapel Stockwerke sowie Dächer unserer Farbe. Abwechselnd platzieren wir diese nun auf der Spielfläche und lassen damit einzelne Gebäude wachsen, verhindern den Bau von Häusern mit Parks oder schließen ein Hochhaus mittels Dach ab. Obwohl wir dafür stets Teile der eigenen Farbe verwenden, hat diese für die spätere Punktwertung keinerlei Relevanz. Und ebenjene Wertung erfolgt, sobald ein Spieler seine Stockwerke verbaut hat.

Geplanter Einstieg
Und genau hier kommt der spannende Teil von Skyliners. Denn um am Ende möglichst viele Punkte abzusahnen, muss einiges beachtet werden. Zuerst einmal gilt, dass jeder Spieler nur von seiner Seite des Plans auf die Stadt schaut. Dabei ist es wichtig, wie viele Gebäude zu sehen sind, denn genau dafür gibt es Punkte. Zumindest in der Einsteigervariante. Etwas komplizierter ist das normale Spiel, wo wir während der Partie Planungskarten legen müssen. Mit diesen geben wir an, wie viele Gebäude wir am Ende in einer bestimmten Reihe sehen werden. Passt die Voraussage, werden wir mit Punkten belohnt. Ansonsten gehen wir leider leer aus.


Antennen
Um zu verhindern, dass alle Spieler ihre Planungskarten erst am Ende spielen, gibt es die Antennen. Denn diese werden auf die gewerteten Häuser gesteckt, wenn eine Planungskarte punktet. Allerdings nur, wenn das Haus noch keine Antenne hat. Da jede Antenne zusätzliche Punkte liefert, kann frühes Spielen (und damit auswerten) der Planungskarten äußerst lukrativ sein. Zugleich besteht aber natürlich immer das Risiko einer Fehleinschätzung, wodurch man gänzlich leer ausgeht. Und bei Skyliners kommt es wirklich auf jeden Punkt an, will man am Ende der beste Architekt sein.

Fazit
Zuerst einmal vorweg: Skyliners schlägt in seiner Anleitung vor, mit dem Einführungsspiel ohne Planungskarten zu beginnen. Leider fehlen bei diesem eigentlich alle spannenden Elemente, weshalb ich in meinem Fazit nur auf das vollständige Spiel eingehen werde. Und hier hat Skyliners durchaus etwas zu bieten. Durch die unterschiedlichen Blickwinkel kommt eine ungewöhnliche aber spannende Art der Interaktion auf und auch das ständige Abwägen zwischen Bauen und Planen ist reizvoll. Wer zu früh baut läuft Gefahr keine Punkte zu bekommen, wer zu spät ist bekommt Antennenplätze (und damit Punkte) weggeschnappt. Für die kurze Spielzeit sind hier durchaus reizvolle Entscheidungen zu treffen.

Leider konnte mich Skyliners dennoch nicht vollständig überzeugen. Zum einen kann das Gebotene einfach nicht für mehr als eine Handvoll Partien fesseln. Bereits nach einem Durchgang hat man eigentlich alles gesehen und spult das bekannte Muster in weiteren Partien einfach nur ab. Zum anderen lässt auch das Material zu wünschen übrig. Alleine die Tatsache, dass man Pappmöwen an die Wertungsleiste hängen muss, die um den Karton verläuft, hat bei uns zu einiger Verzweiflung geführt. Einerseits gehen die Tierchen dabei schnell kaputt, andererseits hängen sie nicht wirklich stabil, insbesondere wenn sich mehrere Möwen ein Feld teilen. Das hätte man besser lösen können. Ebenfalls störend ist der Schachtelplatz. Einmal ausgepackt lässt sich das Material nur mit viel Mühe und Fantasie wieder in der Box verstauen. Möglicherweise sind all das nur Kleinigkeiten, in der Summe empfanden wir sie aber doch als störend.

Damit ist Skyliners zwar noch immer ein solides Spiel, mehr aber auch nicht.

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