Dienstag, 7. April 2015

San Juan

Die Stadt wächst, die Auswahl steigt
Neuauflagen älterer Spiele erfreuen sich im Moment großer Beliebtheit. Viele Verlage setzen auf die Überarbeitung ihrer Klassiker und bringen diese mit neuen Grafiken, verbessertem Material oder diversen Erweiterungen erneut auf den Markt. Ravensburger setzt diesen Trend nun mit San Juan (Andreas Seyfarth) fort. Die aktuelle Version enthält dabei, anders als die Version von 2004, die neuen Gebäude der Alea-Schatzkiste. Obendrein ist mit der Kathedrale ein besonderes Bonusgebäude enthalten.

Unverändert geblieben ist selbstredend das Spielprinzip. Nach wie vor errichten wir in der Rolle von Ratsherr, Aufseher und Co. Gebäude, führen Plantagen und sammeln Siegpunkte. Und all das nur mit Hilfe einiger Karten.




 
Die Karten
Den Spielkarten kommt in San Juan die entscheidende Rolle zu. Jede Karte kann dabei als Gebäude, Handelsgut oder Währung dienen. Wollen wir sie als Gebäude nutzen müssen wir schlicht ihren Preis zahlen, indem wir entsprechend viele Handkarten ablegen. Handelt es sich dabei um ein Produktionsgebäude, dürfen wir auf diesem in Folgezügen Karten anbauen welche sich wiederum gegen neue Karten eintauschen lassen. Handelt es sich um ein Stadtgebäude, profitieren wir von nun an von Sonderfähigkeiten die uns das eigene Leben deutlich erleichtern. Allen Gebäuden ist gemein, dass sie obendrein Siegpunkte liefern.

Die Rollen
Es versteht sich von selbst, dass wir nicht einfach nach Belieben Gebäude auf den Tisch oder Waren auf unsere Produktionsgebäude schaufeln dürfen. Vielmehr wählen wir abwechselnd eine Rolle aus der zentralen Auslage und bestimmen damit, welche Aktion alle Spieler als nächstes ausführen dürfen. Die Auswahl reicht dabei vom Karten ziehen über das Errichten von Gebäuden bis hin zur Produktion von Waren auf passenden Gebäuden und dem Verkauf derselben (für Karten). Wer die Rolle gewählt hat, profitiert obendrein von deren Privileg und führt die Aktion günstiger oder lukrativer aus. Hier sollte ständig zwischen den eigenen Wünschen und den potentiellen Vorgaben für Mitspieler abwägt werden. Denn erst nach einer Runde stehen wieder alle Rollen zur Verfügung.

Die Erweiterung
Wer San Juan schon kennt, den interessierte der obige Abschnitt wahrscheinlich reichlich wenig. Dementsprechend für alle jene noch ganz kurz, was die Neuauflage zusätzlich enthält.
Der wichtigste Bestandteil sind wohl ganz klar die neuen Stadtgebäude. Insgesamt 10 verschiedene gibt es, die einfach in das bestehende Deck eingemischt werden. Darunter finden sich viele Gebäude die das Ziehen von Karten oder die Kontrolle der Handkarten erlauben, aber auch Gebäude die beim Bau helfen oder reichlich Punkte liefern können.
Etwas auffälliger ist die Kathedrale, das erste Gebäude für Baukosten 7. Dieses liegt von vornherein für alle Spieler kaufbar aus und liefert Siegpunkt für gebaute 6er-Gebäude anderer Spieler.


Fazit
Wenn ein Spiel 10 Jahre auf dem Markt ist und sich dann trotzdem noch eine Neuauflage lohnt, erübrigt sich ein Fazit eigentlich fast. Denn San Juan hat diese Neuauflage ebenso verdient wie sein langes Bestehen. Das Kartenspiel ist gleichermaßen schlicht wie fesselnd, die Menge der unterschiedlichen Karten lässt viele verschiedene Vorgehensweisen zu. Die Rollenwahl liefert die nötige Taktik und Interaktion, auch Bangen, Zittern und Schadenfreude gibt es während einer Partie reichlich. Die Erweiterung vergrößert dabei spürbar die Abwechslung ohne dass die Gebäude in irgendeiner Form herausstechen. Vielmehr fügt sich Alles nahtlos ein, das Spiel läuft so rund wie eh und je. San Juan ist nach wie vor ein Klassiker und gehört auch heute noch in die meisten Spieleregale. 

Wenn ihr es gerne etwas komplexer habt, schaut auch einmal RACE FOR THE GALAXY (hier) an. Oder bevorzugt ihr den Aufbau von Städten mit Hilfe von Würfeln? Dann könnte MACHI KORO (hier) etwas für euch sein.


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