Donnerstag, 10. April 2014

Dead Panic



Mit Karten gegen Zombies
Eine einsame, verlassene Holzhütte mitten im Wald. Umgeben nur von Hektar um Hektar Wiesen, Feldern und Bäumen. Und mittendrin: ein Handwerker, ein Notarzt und ein Geistlicher. Und natürlich Unmengen von Untoten die die Gehirne der zuvor genannten auf ihre Speisekarte gesetzt haben. Wie immer in solchen Fällen kann es eigentlich nur ein Ziel geben: Überleben.

Wie bereits im Vorgänger „Castle Panic” kämpfen die Spieler auch bei “Dead Panic” (Justin De Witt / Fireside Games) gemeinsam gegen anstürmende Gegnerhorden. Das Sammeln und Einsetzen von Waffen gehört dabei ebenso zum Programm wie das Zusammensetzen des rettenden Funkgerätes. Zumindest solange bis wir zu oft gebissen wurden und plötzlich selbst Gelüste nach leckerer Hirnmasse verspüren.


Ein Häuflein Überlebender…
Jeder Spieler beginnt mit einem von acht Charakteren in der zentralen Hütte und hat dort jede Runde 2 Aktionen zur Verfügung. Neben dem Bewegen der eigenen Figur stehen das Reparieren der Hüttenwände und das Durchsuchen der Hütte auf der Tagesordnung. Mit letztgenannter Aktion lassen sich so allerlei nützliche Dinge finden. Ganz oben auf dem Wunschzettel stehen, wenig überraschend, Waffen. Insbesondere Gewehre und Pistolen sind gerne gesehene Funde, erlauben sie doch das Eliminieren von Zombies aus sicherer Entfernung. Auch Nahkampfwaffen haben durchaus ihren Charme. Sie beinhalten zwar immer das Risiko selbst zum Opfer zu werden, dafür geht ihnen aber nicht schon nach wenigen Schuss die Munition aus. Obendrein stehen jedem Charakter spezielle Fähigkeiten zur Verfügung. So kann der Arzt seine Mitstreiter heilen, der Handwerker kostenlos Wände reparieren und der Priester seine Mit-Überlebenden durch eine inspirierende Ansprache zu neuen Taten motivieren.

… Horden von Zombies…
Haben alle Spieler ihre Aktionen ausgeführt wird eine Event-Karte gezogen. Diese liefert einerseits einmalige Sonderregeln (wie eine extra Zombiebewegung), sorgt andererseits aber auch für Nachschub an wandelnden Toten. Glücklicherweise beginnen diese ihre Jagd auf Frischfleisch immer am Waldrand, es bleibt also etwas Zeit zu reagieren. Nach der folgenden Bewegungsphase, welche die Zombies unweigerlich in Richtung ihrer Opfer führt, werden jene die bereits erreicht wurden in einen (würfelbasierten) Nahkampf verwickelt. Ist dieser gegen die langsamen Schleicher noch recht einfach zu gewinnen, stampfen die „Brutes“ unvorbereitete Verteidiger zumeist kurzerhand in den Boden. 


…und ein Fahrzeug
Und doch gibt es auch hier einen Lichtblick. Ab und an erscheint anstelle eines Zombies nämlich ein Überlebender und versucht verzweifelt unsere rettende Hütte zu erreichen. Insgesamt 3 dieser wackeren Gesellen tauchen im Spielverlauf auf und ein jeder von ihnen trägt ein Teil eines Funkgerätes bei sich. Diese zusammenzusetzen ist Ziel unseres Überlebenskampfes. Denn sobald wir damit einen Funkspruch absetzen konnten, erscheint am Waldrand das rettende Auto. Dieses müssen wir nun „nur“ noch erreichen um anschließend in die Freiheit zu entkommen. Stirbt allerdings einer der Verteidiger ist für den Rest zwar noch nicht alles verloren, der ehemalige Verbündete wendet sich allerdings als recht schlagkräftiger Zombie direkt gegen seine einstigen Mitstreiter.

Fazit
Natürlich darf ein Vergleich zu “Castle Panic” in einer Rezension zu “Dead Panic” nicht fehlen, basiert der Neuling doch in vielen Teilen auf seinem Vorgänger. Optisch ähneln sich beide Spiele sogar so sehr, dass man schnell versucht sein kann, beide über einen Kamm zu scheren. Das wäre allerdings ein großer Fehler. Im Gegensatz zum Vorgänger ist „Dead Panic“ deutlich anspruchsvoller, bietet mehr Optionen und wirkt allgemein etwas komplexer. Verschiedene Charakterfähigkeiten und abwechslungsreichere Gegner liefern einen deutlich höheren Wiederspielwert. Gleichzeitig ist der Einstieg für erfahrene Spieler zwar kein Problem, Gelegenheitsspieler könnten von der umfangreichen Regel aber schnell abgeschreckt werden. Ist diese aber einmal verstanden, gehen die Partien flott von der Hand, größere Grübeleien kommen eigentlich nicht vor. Die einzelnen Runden sind dabei stets spannend und fordernd, das Ende häufig sehr knapp. Und wem das Spiel zu leicht / zu schwer ist, der bekommt direkt noch einige Varianten mitgeliefert um dieses Dilemma zu beheben. Insgesamt ein flottes, spannendes und durchweg ansprechendes Spiel das spürbar komplexer ausfällt als sein Vorgänger.

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